Das Verkehrslexikon

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Denkbare Störungen durch externe Radar-Sender im X-Bandbereich bei Radarkontrollen

Denkbare Störungen durch externe Radar-Sender im X-Bandbereich bei Radarkontrollen


Siehe auch Radarmessverfahren




Nach umfangreichen Versuchen der Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt in Braunschweig sind Radarsender im X-Band nur dann in der Lage, störend Einfluss auf das Messverhalten des Verkehrsradars zu nehmen, wenn ihre Pulsbreiten t folgenden Bedingungen genügen:

t > 1 ms für TRAFFIPAX MESTA 204 DD G
t > 5 ms für MULTANOVA MU VR 5 F.

Die zivilen Radarsender im X-Band sind durchweg mit Impulsbreiten t > ms versehen. Die Impulsbreiten der militärischen Radarsender im X-Band sind nicht bekannt.


Beträgt der Abstand zwischen der Messstelle und einem Radarsender im X-Band weniger als 1 km und gelangt der Messstrahl direkt in die Antenne des polizeilichen Messfahrzeugs, so besteht die Gefahr, dass die Mischdioden der Verkehrsradargeräte zerstört werden.

Hinsichtlich der geheimen Impulsbreiten und Frequenzen von Militärsendern im X-Band-Bereich sind störende Beeinflussungen der Radargeräte theoretisch möglich, wenn sämtliche entsprechenden Störbedingungen (Einstrahlrichtung, Polarisationsrichtung, Modulation, Frequenz) erfüllt sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Einzelfall alle Bedingungen vorliegen, ist allerdings sehr gering. Für eine eindeutige Fehlmessung müsste sich das gemessene Fahrzeug überdies gerade zufällig in der etwaigen Fotoposition befinden.

Dagegen ist die Störung durch »nicht-navigatorischen Ortungsradar«, eingesetzt zur weiträumigen Raumüberwachung (Beispiel: Kernkraftwerke), denkbar und bei den Radargeräten TRAFFIPAX MESTA 204 DD G (s. AG Lahr, 4 OWi 413/84) sowie MULTANOVA VR 3 FG/4 F und VR 4 F 200 ausdrücklich nachgewiesen.