1. |
§ 14 Abs 1 S 1 Nr 2 FeV und § 14 Abs 1 S 2 FeV erfassen unterschiedliche Lebenssachverhalte und treffen dafür selbständige Regelungen; liegen keine weiteren Anhaltspunkte für aktuellen Konsum von Betäubungsmitteln vor, ist der bloße Besitz im Sinne von § 14 Abs 1 S 2 FeV keine Tatsache, die die Annahme begründet, dass Einnahme von Betäubungsmitteln im Sinne von § 14 Abs 1 S 1 Nr 2 FeV vorliegt.
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2. |
Dem (formellen) Erfordernis nach § 11 Abs 6 S 2 FeV ist nur genügt, wenn der Betroffene der Anordnung der Beibringung eines ärztlichen Gutachtens entnehmen kann, was konkret ihr Anlass ist und ob die in ihr verlautbarten Gründe die behördlichen Bedenken an der Kraftfahreignung zu rechtfertigen vermögen.
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3. |
§ 14 Abs 1 S 2 FeV begegnet keinen bereits im Verfahren nach § 80 Abs 5 VwGO beachtlichen verfassungsrechtlichen Bedenken.
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4. |
Welches Gewicht der einmalige Besitz einer geringen Menge eines Cannabisprodukts für den Verdacht regelmäßigen Konsums hat, hat die Fahrerlaubnisbehörde im Hinblick auf die Anordnung der Beibringung eines ärztlichen Gutachtens nach den konkreten Umständen des jeweiligen Einzelfalles in Ausübung ihres Ermessens zu beurteilen.
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5. |
Anlass für besondere Erwägungen, ob der Besitz einer geringen Menge im Einzelfall ausnahmsweise kein hinreichend aussagekräftiges Anzeichen für aufklärungsbedürftige Eignungsbedenken ist, ist dann gegeben, wenn
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vgl. BVerwG, Urteile vom 5. 7. 2001 - 3 C 13.01 -, vom 13. 11. 1997 - 3 C 1.97 -, Buchholz 442.16, § 15 b StVZO Nr. 28, und vom 15. 12. 1989 - 7 C 52.88 -, Buchholz 442. 10, § 4 StVG Nr. 87, sowie Beschluss vom 23. 8. 1996 - 11 B 48.96 -, NJW 1997, 269,
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Vgl. Hentschel, Straßenverkehrsrecht, 36.A., § 11 FeV Rdnrn. 22, 24.
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Vgl. BVerwG, Urteil vom 5. 7. 2001 - 3 C 13.01 -, und Beschluss vom 23. 8.1996, a.a.O.
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Vgl. BVerfG, Beschluss vom 9. 3. 1994 - 2 BvL 43/92 u.a. -, BVerfGE 90, 145 (181) = NJW 1994, 1577 (1581); BVerwG, Beschluss vom 23. 8. 1996, a.a.O.
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Vgl. BVerwG, Urteil vom 5. 7. 2001 - 3 C 13.01 -, 13.
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vgl. Beschluss vom 24. 6. 1993 - 1 BvR 689/92 -, BVerfGE 89, 69 (84) = DVBl. 1993, 995 (996),
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Vgl. BVerwG, Beschlüsse vom 30. 12. 1999 - 3 B 150.99 -, NZV 2000, 345 f., vom 12. 1. 1999 - 3 B 145.98 - und vom 23. 8. 1996, a.a.O.; OVG NRW, Beschluss vom 21. 7. 1998 - 19 A 3204/98 -, NJW 1999, 161 f.; ferner - unter eingehender Auswertung sachverständiger Aussagen - Bay. VGH, Urteil vom 29. 6. 1999 - 11 B 98.1093 -, NJW 2000, 304 (307).
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vgl. BVerfG, Beschluss vom 24. 6. 1993, a.a.O., BVerfGE 89, 69 (87) = DVBl. 1993, 995 (997); Bay.VGH, Urteil vom 29. 6. 1999, a.a.O., unter Wiedergabe der Aussage des zugezogenen Sachverständigen,
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vgl. BVerfG, Beschluss vom 24. 6. 1993, a.a.O., BVerfGE 89, 69 (85 f.) = DVBl. 1993, 995 (996 f.) -
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Vgl. BVerfG, Beschluss vom 24. 6. 1993, a.a.O., BVerfGE 89, 69 (88) = DVBl. 1993, 995 (997).
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Vgl. Amtliche Begründung zur Fahrerlaubnis-Verordnung, VkBl. 1998, 1049 (1071).
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vgl. BVerwG, Beschluss vom 23. 8. 1996, a.a.O. und VGH Bad.-Württ., Beschluss vom 9. 8. 1994 - 10 S 1430/94 -, NZV 1994, 495 (496), jeweils unter Bezugnahme auf BVerfG, Beschluss vom 9. 3. 1994, a.a.O., BVerfGE 90, 145 (195 f.) = NJW 1994, 1577 (1584 f.); OVG NRW, Beschluss vom 20. 5. 1999 - 19 B 391/99 -.
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Vgl. BVerwG, Beschlüsse vom 30. 12. und 12. 1. 1999, jeweils a.a.O.; OVG NRW, Beschluss vom 19. 1. 2001 - 19 B 1946/00 -.
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Vgl. Bay.VGH, Urteil vom 29. 6. 1999, a.a.O.
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Vgl. BVerfG, Beschluss vom 9. 3. 1994 - 2 BvL 43/92 u.a. -, BVerfGE 90, 145 (179) = NJW 1994, 1577 (1580); ferner BGH, Urteil vom 18. 7. 1984 - 3 StR 183/84 -, NJW 1985, 1404 (1405) und Beschluss vom 20. 12. 1995 - 3 StR 245/95 -, NJW 1996, 794 (797).
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vgl. BGH, Beschluss vom 20. 12. 1995, a.a.O., NJW 1996, 794 (795) und Urteil vom 18. 7. 1984, a.a.O.
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