Eine allgemeinbildende Schule liegt i.S.v. § 45 Abs. 9 Satz 4 Nr. 6 StVO "an" einer Straße, wenn typischerweise eine Vielzahl von Schülern das Schulgelände von der Straße aus betritt bzw. beim Verlassen der Schule unmittelbar vom Schulgelände auf die Straße tritt, die auf Tempo 30 herabgesetzt werden soll.2. Auch wenn eine Schule i.S.v. § 45 Abs. 9 Satz 4 Nr. 6 StVO an einer Straße liegt, verlangt § 45 Abs. 9 Satz 1 StVO, dass die Straßenverkehrsbehörde durch Betätigung des Entschließungs- und Auswahlermessens entscheidet, ob, über welche Strecke und auf welcher Fahrbahnseite eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h angeordnet werden soll.
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Vgl. BVerwG, Beschlüsse vom 27. Oktober 1961 - VII C 150.60, NJW 1962, 1076, und vom 14. Oktober 1988 - 9 CB 52.88, NVwZ-RR 1989, 110, 111; Kopp/Schenke, VwGO (2020), § 161 Rn. 7, 10, 15; Schübel-Pfister, in: Eyermann, VwGO (2019), § 161 Rn. 6. |
Vgl. Peters/Axer, in: Sodan/Ziekow, VwGO (2018), § 92 Rn. 1; Greger, in: Zöller, ZPO (2020), § 269 Rn. 1, 12. |
Vgl. BVerwG, Beschluss vom 12. Dezember 2000 - 7 B 68.00, NVwZ-RR 2001, 406. |
Vgl. BVerwG, Urteil vom 23. September 2010 - 3 C 37.09, BVerwGE 138, 21; OVG NRW, Beschluss vom 27. August 2019 - 8 A 2923/18, NWVBl. 2020, 39. |
Vgl. BVerwG, Urteile vom 21. August 2003 - 3 C 15.03, NJW 2004, 698, und vom 27. Januar 1993- 11 C 35.92, BVerwGE 92, 32. |
Vgl. BVerwG, Beschluss vom 1. September 2017 - 3 B 50.16, NVwZ-RR 2018, 12. |
vgl. BVerwG, Beschluss vom 1. September 2017 - 3 B 50.16, NVwZ-RR 2018, 12, |
Vgl. BVerwG, Urteil vom 23. September 2010 - 3 C 37.09, BVerwGE 138, 21 Rn. 27. |
Vgl. BVerwG, Beschlüsse vom 3. Januar 2018 - 3 B 58.16, juris Rn. 21, und vom 23. April 2013- 3 B 59.12, juris Rn. 9 sowie Urteil vom 23. September 2010 - 3 C 37.09, BVerwGE 138, 21 Rn. 26 m.w.N. |
Vgl. BVerwG, Urteil vom 5. April 2001 - 3 C 23.00, NJW 2001, 3129 = juris Rn. 28. |
Vgl. BVerwG, Beschluss vom 23. April 2013 - 3 B 59.12, juris Rn. 9; OVG NRW, Beschluss vom 29. Januar 2019 - 8 A 10/17, juris Rn. 27. |
Vgl. BVerwG, Urteil vom 23. September 2010 - 3 C 37.09, BVerwGE 138, 21; OVG NRW, Beschluss vom 29. Januar 2019 - 8 A 10/17 -, juris Rn. 27. |
OVG NRW, Beschluss vom 06.06.2019 - 8 B 821/18, NWVBl 2019, 428. |
Näher: Sauthoff, Öffentliche Straßen, 3. Aufl. (2020), Rn. 362. |
Vgl. BVerwG, Urteil vom 21. Juni 2005 - 2 WD 12.04, BVerwGE 127, 302 Rn. 249: "Als Ausnahmevorschrift ist sie mithin nach allgemeinen Auslegungsgrundsätzen ('singularia non sunt extendenda') eng auszulegen."; BVerwG, Urteil vom 25. Juni 2015 - 7 C 1.14, BVerwGE 152, 241 Rn. 34; BVerwG, Urteil vom 3. August 2016 - 4 C 3.15 -, BVerwGE 155, 390 Rn. 19; methodenwissenschaftliche Kritik: Würdinger, Ausnahmevorschriften sind analogiefähig!, JuS 2008, 949, mit umfassenden Literaturnachweisen und rechtshistorischer Herleitung. |
"Nicht zum Tagen kann die Absenkung der Anordnungshürde jedoch für solche Einrichtungen kommen, die nicht mit unmittelbarem Zugang zur Hauptverkehrsstraße ausgestattet sind, sondern sich auf einem abseits gelegenen Gelände befinden." |
"Die Einrichtung einer streckenbezogenen Geschwindigkeitsbeschränkung sollte sich in erster Linie auf die tatsächlich benutzten Eingänge erstrecken. Andere relevante Bereiche, wie etwa Nebeneingänge zu z.B. Turnhallen, sind in die Gesamtbetrachtung mit einzubeziehen." BR-Drs. 332/16 S. 14. |
Vgl. BVerwG, Beschluss vom 1. September 2017 - 3 B 50.16, NVwZ-RR 2018, 12 Rn. 6. |
"Mit der Änderung ist damit kein Automatismus verbunden, dass Tempo 30 vor solchen Einrichtungen stets anzuordnen ist. Es ist daher weiterhin eine Einzelfallprüfung erforderlich."
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Vgl. BVerwG, Urteil vom 27. Januar 1993 - 11 C 35/92, BVerwGE 92, 32. |